Colombia, das Land der nettesten Leute, die mir je begegnet sind. Beispiele gefaellig?
- Da fahre ich doch einen Pass nach Armenia herunter, spreche waehrend der Abfahrt mit einem Fahrradfahrer, welcher mich sofort zu sich nach Hause einlaedt, wo ich mit ihm und seiner Familie esse und anschliessend mit ihm an ein riesiges Dorffest gehe, bis er so betrunken ist, dass seine Frau uns nach Hause fahren muss
- Als ich Armenia Richtung Salento verlasse begegnet mir ein anderer Radfahrer, Carlos, welcher mich fragt wohin ich fahre. Als er erfaehrt, dass ich nach Salento gehe entscheidet er spontan, mich die 30 km zu begleiten. In Salento lade ich ihn deshalb zum Kaffee ein, er dankt Gott, dass er mir, dem “Guerrero Suizo” begegnet ist, und weint sogar beim Abschied… Sehr emotional und sehr ehrlich, hach, ich mag diese Menschen hier sehr.
Nachdem ich die Wueste von Tatacoa bei 40 Grad Celsius durchquert (leider verlor ich auf unerklaerliche Weise alle Fotos auf meinem Memorystick) und einen 3600 m hohen Pass ueberquert hatte, kam ich schliesslich ueber Armenia nach Salento. Ich persoenlich mag ja die kleinen pueblitos viel lieber als die ciudades und deshalb habe ich mein Zelt fuer das erste Mal in Kolumbien hier aufgeschlagen.
Salento ist zwar ein bisschen touristisch, doch wunderschoen und besitzt dank seiner Hoehe von 1900 m.u.M. ein sehr angenehmes Klima. Doch die Attraktion hier ist das Valle de Cocora, wo sich la palma de cera (Quindio-Wachspalme) befindet, welche die hoechste Palmenart der ganzen Welt ist. Mit diesen coolen Willis, wo bis zu 10 Personen reingestopft werden koennen, geht es ins 15 km entfernte Valle, was ich natuerlich auch machte, da ich nicht immer Fahrrad fahren mag.
Die Region ist unglaublich, man laeuft bis auf 2800 m hoch, auf dem Weg begegnen mir all diese Palmen, Fichten und sogar Teile vom Regenwald. Unglaublich diese Fauna, was mich einfach begeistert. Ich bin froh hier zu sein und werde ein paar Trekkings machen, bevor ich weiterziehen werde.
In dieser Region werde ich sogar eins mit der Natur, wir verliessen gegenseitig (oder so). Ausserdem treffe ich zwei Schweizer, welche beide aus der Region Bern kommen. Das zeigt mir aber auch, dass ich wirklich in einem touristischen Gebiet bin, denn sonst spreche ich eigentlich den ganzen Tag nur Spanisch, ist lange her, seit ich Schweizerdeutsch gesprochen habe. Aber so lerne ich am besten und habe Kontakt mit den Leuten von hier, was schliesslich auch das Ziel des Reisens sein sollte.
Bei jedem Kolumbienbesuch sollte diese Region zum Pflichtprogramm gehoeren, wie die Bilder aufzeigen… Bis bald…