Um den Norden von Kalifornien besser und vor allem ein bisschen bequemer zu entdecken, entschied ich mich, fuer eine Woche ein Auto zu mieten. Somit war ich mit meinem Nissan, welcher nicht nur meine Fahrgelegenheit, sondern auch meine Schlafgelegenheit war (nicht sonderlich bequem), eine Woche am herumfahren. Die Kueste von Kalifornien ist einfach malerisch und unglaublich schoen, da haette ich in jeder Kurve anhalten koennen, um das Naturspektakel zu betrachten.
Am besten gefiel mir Mendocino, wo es sehr huebsche Haeuser direkt ueber den Klippen gibt. Die Gesamtkueste von Kalifornien ist ca. 1700 km lang, das ist sogar eine groessere Distanz als die Schweiz und Deutschland von Nord nach Sued zusammen. Kalifornien ist schliesslich auch der groesste Staat von Amerika, mit einer Vielfalt die man nur selten sieht. In Suedkalifornien war noch alles schoen auf Strand, Beachvolleyball und Surfen aus, waehrend dem im Norden eher die rauhe Kueste dominiert, welche auch ihre Schoenheit hat und mir besser gefiel.
Da die Distanzen hier laenger sind ist zum Glueck das Benzin billig, die Gallone (3.8 Liter) Kostet durchschnittlich 3.70 Dollar, also sozusagen ein Dollar pro Liter, das ist fast die Haelfte als der schweizerische Benzinpreis. Ich gewoehnte mich sehr schnell an das Auto, obwohl ich am Anfang noch ein bisschen Angst hatte, weil ich seit ueber einem Jahr nicht mehr Auto gefahren bin. Doch wie ich merkte, kann man dies nicht so schnell verlernen und mit einer automatischen Gangschaltung muss man sowieso nicht mehr viel machen. Auch an der Kueste liegen ausserdem die beruehmten Redwoodtrees, welche die maechtigsten Baeume unseres Planeten sind. Die Strasse heisst Avenue of the Giants und man faehrt dort mit dem Auto durch die riesengrossen Waelder, wo man natuerlich auch laufen gehen kann, was ich mir nicht nehmen liess.
Der hoechste Baum ist hier ueber 110 m hoch, das ist einfach sehr eindruecklich. Da die Baeume von der Kueste her von einer Bergkette geschuetz sind, koennen sie so gross werden. Ich begann die Jahresringe an einem umgefallenen Baum zu zaehlen, doch ich gab auf, da es zu viele waren und es zu verwirrend war.
Kalifornien hat definitiv mein Herz gewonnen, da es neben der Kueste auch Waelder, Rebberge und auch Berge gibt. Was wuenscht man sich da noch mehr? Doch etwas, was mich hier sehr bedrueckt sind die vielen Leute auf der Strasse, welche dort leben. Klar haben diese nicht ein schlechtes Leben, da das Klima hier schoen mild ist und es auch im jetzigen Winter hier sehr angenehme Temperaturen hat. Doch irgendetwas muss an diesem amerikanischen System faul sein, wenn es gleichzeitig ueberall so viele tolle Haeuser und Autos hat, aber viele Leute auf der Strasse, welche keine Hilfe von niemandem erhalten, vom Staat sowieso nicht. Denn viele der Leute auf der Strasse sind auch psychisch angeschlagen und benoetigten profesienelle Hilfe, doch da es mit dem Gesundheitssystem noch harzt und der Sozialstaat hier mit Komunismus gleichgesetzt wird, ist es schwierig, Hilfe zu erhalten.
Bevor ich mein Auto wieder zurueckbrachte, fuhr ich noch durch das Nappavalley, welches sehr beruehmt fuer seinen excellenten Wein ist. Es hat auf jeden Fall sehr viel Tourismus, ist jedoch auch wuenderschoen. Auf meiner weiteren Reise werde ich nun noch die schoenen Nationalpaerke von Kalifornien erkunden gehen, hasta pronto.