The car

SAM_2754Um den Norden von Kalifornien besser und vor allem ein bisschen bequemer zu entdecken, entschied ich mich, fuer eine Woche ein Auto zu mieten. Somit war ich mit meinem Nissan, welcher nicht nur meine Fahrgelegenheit, sondern auch meine Schlafgelegenheit war (nicht sonderlich bequem), eine Woche am herumfahren. Die Kueste von Kalifornien ist einfach malerisch und unglaublich schoen, da haette ich in jeder Kurve anhalten koennen, um das Naturspektakel zu betrachten.

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Am besten gefiel mir Mendocino, wo es sehr huebsche Haeuser direkt ueber den Klippen gibt. Die Gesamtkueste von Kalifornien ist ca. 1700 km lang, das ist sogar eine groessere Distanz als die Schweiz und Deutschland von Nord nach Sued zusammen. Kalifornien ist schliesslich auch der groesste Staat von Amerika, mit einer Vielfalt die man nur selten sieht. In Suedkalifornien war noch alles schoen auf Strand, Beachvolleyball und Surfen aus, waehrend dem im Norden eher die rauhe Kueste dominiert, welche auch ihre Schoenheit hat und mir besser gefiel.

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Mendocino, schoen aber auch teuer

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Da die Distanzen hier laenger sind ist zum Glueck das Benzin billig, die Gallone (3.8 Liter) Kostet durchschnittlich 3.70 Dollar, also sozusagen ein Dollar pro Liter, das ist fast die Haelfte als der schweizerische Benzinpreis. Ich gewoehnte mich sehr schnell an das Auto, obwohl ich am Anfang noch ein bisschen Angst hatte, weil ich seit ueber einem Jahr nicht mehr Auto gefahren bin. Doch wie ich merkte, kann man dies nicht so schnell verlernen und mit einer automatischen Gangschaltung muss man sowieso nicht mehr viel machen. Auch an der Kueste liegen ausserdem die beruehmten Redwoodtrees, welche die maechtigsten Baeume unseres Planeten sind. Die Strasse heisst Avenue of the Giants und man faehrt dort mit dem Auto durch die riesengrossen Waelder, wo man natuerlich auch laufen gehen kann, was ich mir nicht nehmen liess.

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SAM_2790Der hoechste Baum ist hier ueber 110 m hoch, das ist einfach sehr eindruecklich. Da die Baeume von der Kueste her von einer Bergkette geschuetz sind, koennen sie so gross werden. Ich begann die Jahresringe an einem umgefallenen Baum zu zaehlen, doch ich gab auf, da es zu viele waren und es zu verwirrend war.

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Kalifornien hat definitiv mein Herz gewonnen, da es neben der Kueste auch Waelder, Rebberge und auch Berge gibt. Was wuenscht man sich da noch mehr? Doch etwas, was mich hier sehr bedrueckt sind die vielen Leute auf der Strasse, welche dort leben. Klar haben diese nicht ein schlechtes Leben, da das Klima hier schoen mild ist und es auch im jetzigen Winter hier sehr angenehme Temperaturen hat. Doch irgendetwas muss an diesem amerikanischen System faul sein, wenn es gleichzeitig ueberall so viele tolle Haeuser und Autos hat, aber viele Leute auf der Strasse, welche keine Hilfe von niemandem erhalten, vom Staat sowieso nicht. Denn viele der Leute auf der Strasse sind auch psychisch angeschlagen und benoetigten profesienelle Hilfe, doch da es mit dem Gesundheitssystem noch harzt und der Sozialstaat hier mit Komunismus gleichgesetzt wird, ist es schwierig, Hilfe zu erhalten.

SAM_3106SAM_3114Bevor ich mein Auto wieder zurueckbrachte, fuhr ich noch durch das Nappavalley, welches sehr beruehmt fuer seinen excellenten Wein ist. Es hat auf jeden Fall sehr viel Tourismus, ist jedoch auch wuenderschoen. Auf meiner weiteren Reise werde ich nun noch die schoenen Nationalpaerke von Kalifornien erkunden gehen, hasta pronto.

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San Francisco, babe

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Nach nun heute exakt 15 Monaten nach meiner Abreise aus der Schweiz (die Zeit verfliegt so schnell) bin ich Anfang Februar an meinem Ziel, San Francisco angekommen. Ich konnte es zuerst gar nicht glauben, dass ich nach meiner langen Reise nun endlich am Ziel angekommen bin. Ist doch irgendwie komisch nach so langer Zeit auf der Strasse nun endlich das Ziel erreicht zu haben, da ich doch nie damit gerechnet habe, von Argentinien nach San Francisco zu fahren, doch Schritt fuer Schritt naeherte ich mich ueber ein Jahr meinem Ziel und bin natuerlich sehr gluecklich, hier im Norden von Californien angekommen zu sein.

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Ich uebernachtete fuer 3 Naechte im Latinoviertel, wo ich mich natuerlich sehr zu Hause fuehlte. Hier kann man an jeder Ecke Essen aus Mexico, Guatemala oder El Salvador essen, die Bestellung erfolgt selbstverstaendlich in Spanisch. Die Leute hier sind natuerlich auch sehr politisch engagiert, was man an den Graffitis an den Waenden der Calle 24 sehen kann. Sogar Slogans aus Chiapas (Mexico), wo ich mich ueber 2 Monate aufhielt, kann man hier an den Waenden bestaunen. Aber San Francisco hat nicht nur eine grosse Population aus Mexico, sondern auch aus Asien, was sich in den verschiedenen Viertel von San Francisco wiederspiegelt, wie z.B. Chinatown, Japantown, aber auch little Italy etc. Sogar eine Schweizerfahne habe ich gesichtet, welche natuerlich in Front eines Uhrenmachers aufgehaengt war. Doch nach der Masseneinwanderungsinitiative weiss ich nicht, ob ich auf diese Fahne noch stolz sein kann, denn es kann doch nicht sein, dass hier in San Francisco so viele Nationen auf engem Raum zusammenleben und wir und gleichzeitig in der Schweiz ueber Zuwanderung und zu wenig Platz beklagen, wo bleibt denn hier die TOLERANZ.

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Leider regnete es waehrend meinen 4 Tagen in San Francisco die ganze Zeit, hatte ich doch Glueck, dass es waehrend meiner Fahrradreise in Kalifornien immer trocken war, das Wetter war dabei immer auf meiner Seite, dank dem Regenmacher oder der Regenmacherin.

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SAM_2410Die Huegel von San Francisco sind sehr eindruecklich und es geht wirklich die ganze Zeit auf und ab in dieser Stadt. Natuerlich durfte auf meiner Erkundungstour durch die Stadt der Cablecar nicht fehlen, mit welchem ich alle Huegel der Stadt problemlos bewaeltigen konnte.

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Doch nach einer gewissen Zeit in der Stadt zog es mich wieder auf das Land, da ich meine Freunde der Reise ausserhalb von San Francisco besuchen wollte. Dazu musste ich natuerlich die Golden Gate Bridge ueberqueren, was sicherlich eines DER Highlights meiner Reise war, da ich doch schon seit meiner Kindheit Bilder dieser Bruecke gesehen habe und sie nun aus naechster Naehe betrachten konnte.

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SAM_2525Dank des Radwegs auf der Bruecke hatte ich keine Probleme ans Nordufer der Frisco Bay zu gelangen. Nach 2 Stunden hatte ich jedoch einer meiner insgesamt 6 Platten meiner gesamten Reise. Doch da ich keinen Ersatzschlauch mehr hatte und das Flickzeug auch nicht helfen konnte, musste ich fuer die letzten 50 Kilometer den Bus nach Forestville nehmen, wo ich mich momentan aufhalte. Das coole der kalifornischen Busse ist, dass man mit denen das Fahrrad problemlos mitnehmen kann. Koenne davon nicht auch die Schweiz lernen….

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Forestville hat etwa so viele Einwohner wie Huenibach und sogar noch weniger Geschaefte als wir haben, doch es ist sehr gemuetlich hier und es hat freundliche Leute, da wuerde es sich leben lassen, denn im Gegensatz zu San Francisco ist es hier nicht so hektisch.

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Nordkalifornien

Die letzte Etape meiner Reise hat sich in Nordkalifornien abgespielt. Ich fuhr von Long Beach Richtung Norden, wo sich schon bald dann die Landschaft aenderte und die Natur rauher wurde und nicht nur Leute am Strand am joggen, surfen oder fahrradfahren waren.

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Eine der schoensten Abschnitte meiner Reise war rund um die Region von Big Sur, wo die Landschaft einfach unbeschreiblich schoen war und es sogar Seeloewen zum anschauen gab, welche sich direkt neben der Strasse des Highway 1 befanden. Als erstes glaubte ich es fast nicht, als ich so viele Tiere auf einmal sah, es schien mir wie grosse Steine, welche sich aber bewegen koennen. Das Beobachten dieser Tiere war sehr interessant, da sie alle paar Sekunden mit ihren Flossen Sand auf den Koerper werfen, damit ihre Koerpertemparatur immer gleich bleibt.

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Danach nahmen die Steigungen zu und ich befand mich inmitten von Big Sur, wo es viele schoene Campings gibt, wo ich mein Zelt aufschlagen konnte.

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Auf einem Camping traf ich noch eine Freundin, welche ich in Guatemala kennengelernt hatte und welche in Santa Cruz lebt. Sie machte dort mit ihren Freunden einen Weekendtrip und der Zufall wollte es, dass ich auch in der Naehe war und mich somit sputete, damit ich die Nacht auch auf demselben Camping verbringen konnte. Es hatte natuerlich auch sehr lustige Leute dabei, welche z.B. als Zebra verkleidet waren. Willkommen in Kalifornien. Der Sonnenuntergang auf diesem Zeltplatz war einfach nur magisch.

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Doch Kalifornien hat momentan ein grosses Regenproblem, da es hier Winter ist und eigentlich regnen sollte, doch der Regen laesst nun schon seit 8 Monaten auf sich warten und somit steigt natuerlich auch die Gefahr fuer Waldbrand. Doch als schon niemand an Regen glaubte kam er am Sonntagmorgen auf den Camping, wo wir uebernachteten und alle waren trotz nassen Kleider gluecklich. Doch es braucht nun deutlich mehr Wasser, da die Resservoires nur noch 5% Wasservorrat haben. Vielleicht brauchen wir einen Regentanz, Ideen sind herzlich willkommen.

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Danach fuhr ich weiter nach Santa Cruz, welches als Surfertown schlechthin gilt, wo die Leute zwar keinen Job, jedoch ihr Surfbrett haben. Da Santa Cruz ausserdem in der Naehe des Silicon Valley ist, leben viele Leute von Facebook, Google etc. hier in dieser Gegend oder dann natuerlich in San Francisco, doch dazu spaeter. Vor allem die Redwoodtrees in den Parks um Santa Cruz sind sehr eindruecklich.

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Nach Santa Cruz bin ich direkt 120 km nach San Francisco gefahren, wo ich nun mein eigentliches Ziel erreicht habe, aber momentan kann ich es noch gar nicht so richtig fassen, da ich noch ueber einen Monat hier in der Region von Californien verbringen will und auch noch die beruehmten Nationalpaerke besuchen gehen werde. News aus San Francisco und Region folgen bestimmt, bis dann keep your head up.