Bevor ich die beruehmt, beruechtigte Grenze nach Amerika ueberquerte, blieb ich zwei Tage bei Elvis und seiner Freundin Liz, bei welchen ich in der Kueche schlafen konnte, da sie auch nur ein Zimmer hatten. Doch das war mir so ziemlich egal und somit konnte ich die Stadt zusammen mit Elvis kennenlernen. Denn wenn ich eines in dieser Reise gelernt habe, dann ist es, dass die ganz schlimmen Orte, oftmals gar nicht so sind.
Tijuana hat schon seine unschoenen Ecken, dort muss man jedoch nicht unbedingt nachts hingehen. Elvis begleitete mich nach zwei Tagen an die Grenze, wo ich gar nicht so lange wie gedacht warten musste. Tijuana ist der groesste Grenzuebergang der Welt und ist 24 Stunden geoeffnet, wahnsinnig. Unten an der Bruecke warten viele Leute, damit sie in der Nacht weiter im Norden die Grenze wenn moeglich illegal ueberqueren koennen. Doch es gibt sogar Tunnels, welche bis nach San Diego fuehren und in welchen Leute und Drogen geschmuggelt werden.
Nachdem ich die Formalitaeten hinter mich gebracht hatte, wurde ich erst einmal geschockt, wie schoen sauber und ordentlich alles in San Diego ist. Es gab sogar bis ins Zentrum eine Bike Lane, welche nur fuer mich alleine gedacht war. Da musste ich nicht alle paar Minuten Angst haben, dass mich ein Lastwagen anfaehrt. In dieser Hinsicht ist Californien sehr vorbildlich, es gibt an der ganzen Kueste bis hoch nach San Francisco und weiter solche Radwege neben dem Highway. Neben der Sauberkeit sind natuerlich die Haueser um 100 Mal besser gebaut und ich hatte den Eindruck nach 14 Monaten Latinamerika, dass hier alle Leute reich sind, denn es fahren auch alle die groessten und besten Autos, welche man sogar in der Schweiz nicht sieht, denn da sind sie nochmals viel teurer.
In San Diego konnte ich zwei Naechte bei Mike, einem Arzt der Navy, welchen ich ueber die Website von warmshowers kennengelernt hatte, uebernachten. Die ersten Tage waren fuer mich wirklich einen Kulturschock und noch immer habe ich das Gefuehl, irgendwie in Disneyland zu leben und dass dies alles gar nicht real sein kann. Meine Reise hat Spuren hinterlassen.
Nach San Diego ging ich dann nach Long Beach, wo ich bei Mike und Crystal uebernachten konnte fuer 2 Naechte. Am ersten Tag fragte mich Mike, ob ich mit ihm eine Bootstour machen moechte, was fuer eine Frage. Somit fuhren wir mit seinem Onkel und einem Freund fuer 5 Stunden durch den Hafen von Long Beach und Los Angeles, welches der zweitgroesste der Welt ist. Long Beach befindet sich im Sueden von Los Angeles und hat mit 500000 Einwohnern mehr Leute, als die groesste Stadt der Schweiz.
Am naechsten Tag fuhren wir nach Venice Beach, welches bekannt fuer seine schrillen Leute ist. Da Marihuana mit Lizenz in Californien geraucht werden kann, wird ueberall dafuer Werbung gemacht und fuer 40 Dollar kann man sich ein Arztrezept erkaufen, wenn man z.B. sagt, dass der kleine Zeh oder was auch immer weh tut. Legalize it.
Mit einem anderen Warmshowerstyp, Carl, ging ich nach Los Angeles ins Zentrum, um den ganzen Hollywoodboulevard und all der ganze Muell zu sehen, damit ich das auch gemacht habe. Ich hatte nicht viel erwartet und es war auch gut so, denn es gibt nicht viel zu sehen dort. Das einzig coole, was wir noch gesehen haben im Museum war eine Spaceshuttle, welche riesig war. Die Museen in LA sind grossartig und es gibt kulturell einiges zu sehen, doch in nur einem Tag Sightseeing hatten wir wenig Zeit, doch ich wollte auch nicht mehr Zeit darin investieren.
Denn ich wollte mit meinem Fahrrad weiterziehen und die Kueste von Kalifornien entdecken. Jeder Tag auf meinem Fahrrad kam mir so surreal vor, da es einfach so schoen ist. Die Route von San Diego nach San Francisco eignet sich besonders fuer Anfaenger, welche mit einer mehr oder weniger nicht allzu schwieriger Strecke anfangen wollen und es geniessen moechten. Ausserdem hat es entlang der Strecke tolle Campings, auf welchen man uebernachten kann und welche ueber eine gute Infrastruktur verfuegen. Die Bilder sprechen fuer sich… See you soon.